Jedes Webprojekt ist mit seinen eigenen, individuellen Anforderungen einzigartig - somit sind auch die jeweiligen Workflows ganz unterschiedlich.
Doch würde es einen standardisierten Workflow geben, würde er so aussehen:
Projektdefinition und Rahmenbedingungen
Die Projektdefinition ist die Grundlage für ein Projekt. Sie beschreibt den Prozess der Initialisierung und die Festlegung von Rahmenbedingungen. Dieser Prozess ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Rahmenbedingungen sind Situationen, die nicht beeinflusst werden können oder sollen, die aber für die Erreichung der Ziele von Bedeutung sind. Rahmenbedingungen werden auch als Randbedingungen bezeichnet.
Die Projektdefinition ist die erste Phase und bildet die Grundlage für ein Projekt. Darin werden die verbindlichen Vorgaben aufgestellt, die für die nachfolgende Projektplanung Voraussetzung sind.
Zur Projektdefinition gehören die Arbeitsschritte:
• die Gründung des Projektes,
• die Definition des Projektzieles,
• die Organisation des Projektes,
• die Organisation des Prozesses.
Im Projektantrag werden alle relevanten Angaben zur Aufgabenbeschreibung, Verantwortlichkeiten und zu den Kosten- und Terminzielen festgelegt. Aus der Verabschiedung des Projektantrages entsteht der offizielle Projektauftrag.
Zunächst wird innerhalb des Projektes das Ziel definiert. Daraus ergeben sich ein Pflichtenheft und ein Lastenheft. Die Projektorganisation mit Verantwortlichkeiten wird festgelegt.
Als weiterer Abschnitt wird die gesamte Ablauforganisation bestimmt. Das sind Entwicklungsphasen, Tätigkeitsarten,Meilensteine mit Entwicklungslinien. Projekte können darauf folgend in Projektphasen untergliedert werden.
In Softwareprojekten sind es beispielsweise:
• die Analyse,
• das Design,
• die Entwicklung,
• der Test,
• die Auslieferung.
Dabei wird oft das iterative Vorgehensmodell oder die Wasserfallmethode angewendet. So kommt man von den Anforderungen, dem Entwurf, der Implementation, der Überprüfung bis hin zur Wartung des Modells. Die Erweiterung dessen sind Wasserfallmodelle mit Rücksprung, wodurch ein schrittweises Aufwärtslaufen erlaubt ist. Das Ergebnis der Projektdefinition sind die Rahmenbedingungen, die Priorität, der zu erwartende Nutzen, die Benennung der Stakeholder, das Vorgehen mit Prozessen und Tools sowie die Rollen und Rechte. Um die Rahmen- oder Randbedingungen festlegen zu können, ist im Vorfeld eine genaue Projektumfeldanalyse durchzuführen.
Beispiele hierfür sind:
• organisatorische Randbedingungen (Unternehmensorganisation, Geschäftsprozesse usw.),
• technische Randbedingungen (Materialeigenschaften, Klima, IT-Umgebung usw.),
• rechtliche Randbedingungen (Normen, Vorschriften, Gesetze, Richtlinien),
• soziale Randbedingungen (Interessengruppen),
• ökonomische Randbedingungen (Budgetvorgaben, Amortisationszeiten usw.),
• zeitliche Randbedingungen (frühester Beginn, Deadlines usw.),
• politische Randbedingungen (Wahl von Kooperationspartnern, Auftragnehmer
usw.).
Ein erfolgreiches Risikomanagement setzt eine genaue Kenntnis sämtlicher Rahmenbedingungen voraus.
Konzeption / Content-Strategie
Der Begriff Content Strategie ist die systematische Planung der Konzeption, Distribution, Produktion und Evaluation von Inhalten für die Ziele eines Unternehmens. Sie ist die Grundlage für die Unternehmens- und Marketingkommunikation. Damit wird die Unternehmens- und Marketingkommunikation disziplin- und abteilungsübergreifend koordiniert.
Die Content Strategie ist Grundlage bei der Entwicklung digitaler Anwendungen wie Websites und Applikationen. Sie gilt als Konzeption und Umsetzung redaktionell-publizistisch getriebener Programme und Kampagnen und begleitet die organisatorischen Veränderungsprozesse bei der Weiterentwicklung von Rollenprofilen, Arbeitsabläufen und Aufgabenbeschreibungen.
Zu den 5 Planungsdimensionen einer Content Strategie für Unternehmen gehören:
• die Ziele,
• die inhaltliche Substanz,
• die technische Struktur,
• der Workflow,
• die Governance.
Es können dazu bewährte Modelle hinzugezogen oder neue Ansätze entwickelt werden. Bewährte Methoden dazu sind die Werkzeuge aus der Konzeptionstechnik, dem User Experience Design, dem Design Thinking oder der Organisationsentwicklung. Ausgehend von den Unternehmenszielen werden eine Kommunikationsstrategie und eine übergreifende Themenplanung entwickelt. Aus einem Content-Audit wird der Umfang und die Qualität der Inhalte überprüft. Außerdem werden die Arbeitsabläufe für den redaktionellen Prozess mit Redaktionskalendern, Themenplanungen oder Guidelines für Redakteure erarbeitet.
Mit dem Content Marketing bzw. Strategie wird ein Unternehmen das Ziel, Zielgruppen zu definieren und Zielgruppen anzusteuern. Das Kernstück ist die Erstellung von Inhalten. Wichtig dabei ist die Tonalität und die zielgruppenspezifische Ausrichtung. Die Content Strategie kommt sowohl in Kampagnen kurzfristig oder im Content langfristig zum Einsatz.Ein wichtiger Aspekt ist die Unterscheidung lang- und kurzfristiger Ziele.
Die Unterteilung kann in mögliche Oberziele, die sich oft ähneln, oder in mögliche Zwischen- und Unterziele unterteilt werden. Bei den Oberzielen handelt es sich dabei um den Aufbau von Markenbewusstsein, den Traffic steigern, Leads generieren, die Kundenbindung erhöhen und positive Reputationen erzeugen. Zwischen- oder Unterziele können sein der Ausbau der Internetpräsenz, die Erhöhung der Sichtbarkeit der Webseite, die Optimierung von Seitenabrufen/Absprungraten/Sitzungsdaten, die Generierung von Backlinks, die Erhöhung von Followerzahlen und die Steigerung der Anzahl aktiver Nutzer.
Nicht nur der Text ist ein wichtiger Bestandteil der Content Strategie, sondern auch die Einbindung von Bildern, Infografiken, Softwareprogrammen, Umfragen, Tests, Videos, Anleitungen oder Handbücher, Whitepaper, E-Books oder Spielen.
Interaktive Wireframes / Prototyp
Als Wireframe wird ein Drahtgerüst bezeichnet, ein Drahtmodell als frühen konzeptionellen Entwurf einer Webseite bzw. eines Software-Frontends. Funktion und Gestaltung spielen hierbei noch keine Rolle.
Ein interaktives Wireframe besteht aus mehreren Seitenvorlagen, die als funktioneller Prototyp miteinander verbunden sind. Dadurch besteht die Möglichkeit der Navigation zwischen den Seiten. Dieses sogenannte dynamische Wireframe wird mit einem Navigationsbaum oder Flussdiagramm ergänzt. Als Prototyp wird ein Entwurfsmuster bezeichnet, der auf der Grundlage von Vorlagen erzeugt wird.
Der Prototyp soll Funktionen und wesentliche Elemente aufzeigen, Ideen überprüfen und Reaktionen testen. Prototyping wird genutzt als Technik-Prototyping, Service-Prototyping oder als Methode zur Softwareentwicklung. Prototyping erkennt frühzeitig Änderungswünsche und kann Probleme kostengünstiger beheben. In der Softwareentwicklung werden verschiedene Arten von Prototypen unterschieden.
Beim explorativen Prototyping geht es um den Nachweis der Belastbarkeit einer Idee oder Spezifikation. Daraus sich ergebende Anforderungen und Lösungsoptionen können in einem Lastenheft festgehalten werden.
Der evolutionäre Prototyp untersucht die Anwenderakzeptanz und identifiziert fehlende Funktionen.
Der experimentelle Prototyp wird zu Forschungszwecken für Realisierungsmöglichkeiten genutzt.
Darüber hinaus unterscheidet man noch den vertikalen und den horizontalen Prototyp. Beim vertikalen Prototyp werden ausgewählte Teile eines Projektes über alle Ebenen hinweg implementiert, während beim horizontalen Ansatz nur eine ausgewählte Ebene fertiggestellt wird.
Design / UI / IX
Mitunter sind die Unterschiede zwischen dem UI und UX nicht genau zu unterscheiden. Dennoch besteht der Unterschied in der Gestaltung.
Das UI Design setzt den Schwerpunkt auf die visuelle Gestaltung einer interaktiven Anwendung. Das UX Design hat das Ziel, ein positives Nutzungserlebnis zu bieten. Das UI Design entspricht eher dem Look und das UX Design dem Feeling der digitalen Anwendung. Das UI Design ist die Gestaltung der Benutzeroberfläche als Schnittstelle von Maschine und Mensch. UI bedeutet User Interface und ist eine Teildisziplin von UX User Experience Design.
Beispiele dafür sind Webseiten und Online-Shops, Smartphone-Apps, Computerprogramme, Fahrzeugarmaturen und Bordcomputer, Automaten wie Ticketautomaten oder Geldautomaten und Maschinen.
Die klassische visuelle Interaktion kann über eine grafische Oberfläche GUI stattfinden. Das UI Design soll die Interaktion von Benutzer und Maschine so einfach wie möglich gestalten, aber auch so komplex wie nötig. Dazu dienen unter anderem Farben, Bilder, grafische Elemente wie Icons, Buttons oder Dropdowns, die Typografie und Layouts.
Testing durch den Kunden und die Agentur
Das Software-Testing durch die Agentur oder durch den Kunden ist eine Fehlersuche im Testlauf und ist aufwendig und zeitintensiv. Je größer die Anwendung ist, desto mehr fortlaufende Tests von Web-, Client-, Client- oder Serversoftware ist notwendig.
Durch ein geschicktes Testing können mögliche Fehler vermieden werden. Auch der Kunde sollte vor der Übergabe auf den korrekten Verlauf eines Tests beim Hersteller der Software Wert legen. Das Testen beginnt bereits bei den ersten Komponenten eines Sourcecodes und endet mit der Übergabe des fertigen und getesteten Produkts an den Kunden.
Beim Testen werden 4 grundlegende Testkategorien unterschieden. Das sind der Unit-Test, der Integrationstest, der Systemtest und der Abnahmetest.
Begonnen wird meist mit dem Unit-Test beziehungsweise Komponententest. Zunächst werden kleinere Bestandteile oder Units (Einheiten) bzw. Module einer Software getestet. Meist sind die Testmethoden der einzelnen Units beschrieben, die die Funktionalität von Softwareteilen überprüfen sollen. Die Vorteile sind, dass das detaillierte Testen einzelner Komponenten möglich ist, dass eine schnelle Fehlersuche im Sourcecode stattfinden kann oder eine schnelle Überprüfung während der Entwicklung erfolgen kann. Außerdem ist eine gute Trennung von Sourcecode und Test-Code möglich. Um das Testen zu vereinfachen, können Tests wiederverwendet werden.
Durch Tests wird auch ein überlegteres Vorgehen beim Entwickeln erreicht. Beim Software Testing werden Tests auf Schnittstellen der Software durchgeführt. Im Vergleich zum Unit-Test werden nicht mehr einzelne Komponenten getestet, sondern deren Abhängigkeiten zwischen ihnen.
Es geht beim Integrationstest um die Zusammenarbeit der beteiligten Komponenten. Fehler bei Übergabewerten oder bei Prozessabläufen kommen hier zum Vorschein. Es werden also die Anhängigkeiten getestet, definierte Abläufe werden durchgespielt und die Zusammenarbeit einzelner Komponenten wird geprüft.
Der Systemtest erfolgt in einer definierten Testumgebung, um alle funktionalen und sonstigen Anforderungen zu überprüfen. Funktionale Anforderungen sind beispielsweise konkrete Funktionen oder Aufgaben der Software. Nicht-funktionale Anforderungen sind Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit oder Wartbarkeit. Die ausgewählte Testumgebung wird nach dem Normalfall der Produktivumgebung des Kunden simuliert und findet in der Agentur statt. Das ist die Vorbereitung für den Abnahmetestlauf, der die Funktionalität der Software nach bestimmten Vorgaben dokumentiert.
Abnahme und Launch der Webseite
Der Kunde selbst testet zum Schluss seine gelieferte Software. Ein Großteil der Kunden wollen die Software vor der Bezahlung durchtesten. Der Kunde möchte sicher sein, dass die gelieferte Software auch der bestellten Ware entspricht.
In dieser Testphase überprüft der Kunde die Ware mit Echtdaten des Unternehmens. Das ist auch in den Tests davor empfehlenswert. Der erfolgreiche Abschluss des Kundentests ist auch gleichzeitig die rechtswirksame Übernahme der Software. Sofern die vorigen Tests positiv durchlaufen sind, wird auch der letzte Test positiv ausfallen.
Das Testen gehört zum Qualitätssicherungsprozess. Damit werden Fehler in der Entwicklung sichtbar, die noch vor dem Launch korrigiert werden können. Das Testing ist ein Instrument der Qualitätssicherung der Implementierung.
Launch der Webseite bedeutet Startphase des Projektes, also die Veröffentlichung einer neuen Webseite im Internet. Dafür gibt es verschiedene Phasenbegriffe wie Pre-Alpha-Phase, Alpha-Phase oder Beta-Phase usw. In der Launch-Woche wird das Projekt noch einmal auf Herz und Nieren geprüft, funktioniert alles reibungslos, läuft alles stabil und wann geht es online, sind auftretende Fragen in der Woche. Danach erfolgt die Abnahme durch den Produkteigentümer und das Abnahmeprotokoll wird erstellt. Eventuell wird noch ein letzter Termin für den Feinschliff festgelegt und die bisherige Zusammenarbeit von Kunde und Agentur bewertet. Vielfach werden Supports und noch weitere Entwicklungen in Sachen Sicherheit und Updates vereinbart.