DSGVO-Bußgelder 2022: 50% mehr Strafen als im Vorjahr

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27.01.2023, 11:18
2 Min.

Im Vergleich zum Vorjahr haben europäische Datenschützer im Jahr 2022 rund 50 Prozent mehr Strafen wegen Datenschutzverletzungen verhängt, so ein Bericht von DLA Piper. Der Bericht zeigt, dass die Summe der Strafen, die wegen Verstößen gegen die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) verhängt wurden, in Europa im vergangenen Jahr deutlich gestiegen ist. Die DSGVO ist ein Instrument, das für mehr Datenschutz in der EU sorgen soll. Sie ist jedoch auch in den nicht zur EU gehörenden Staaten Großbritannien, Norwegen, Island und Liechtenstein gültig. Laut dem Bericht betrug die Gesamtsumme der veröffentlichten Strafen zwischen Ende Januar 2022 und Ende Januar 2023 1,64 Milliarden Euro, was eine Steigerung von rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 1,09 Milliarden Euro darstellt.

Die irischen Datenschützer haben im letzten Jahr die höchsten Strafen gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta verhängt. Aufgrund von Verstößen im Bereich der personalisierten Werbung wurden Strafen in Höhe von 210 Millionen Euro gegen Facebook und 180 Millionen Euro gegen Instagram, das ebenfalls zu Meta gehört, ausgesprochen. Dadurch belegen die irischen Behörden nun den ersten Platz unter den Ländern, die seit der Einführung der DSGVO Strafen verhängt haben, mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Auf dem zweiten Platz folgt Luxemburg mit 746 Millionen Euro, die aus einem einzigen Verfahren gegen Amazon stammen. Deutschland belegt mit insgesamt 76 Millionen Euro verhängten Bußgeldern den fünften Platz.

Nachdem die Anzahl der gemeldeten Datenschutzverletzungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen war, hat DLA Piper nun erstmals einen leichten Rückgang beobachtet: Während es 2021 noch 120.000 Fälle gab, waren es 2022 lediglich 109.000. Laut der DSGVO müssen Unternehmen Datenpannen, bei denen personenbezogene Daten betroffen sind, innerhalb von 72 Stunden an die zuständigen Behörden melden. In Bezug auf die absoluten Meldungen dieser Art von Vorfällen belegt Deutschland wie auch im letzten Jahr den ersten Platz (2021: 30.213 Meldungen, 2022: 29.795). Wenn man die Meldungen jedoch auf die Einwohnerzahl hochrechnet, liegt Deutschland mit 24 Meldungen pro Kopf auf Platz 12. An der Spitze der Liste steht die Niederlande mit 142 Vorfällen pro Einwohner.

Schütze dich vor teuren Abmahnungen!

Die Studie von DLA Piper analysiert die Meldungen von DSGVO-Verstößen in allen EU-Ländern sowie in Drittländern. Die Autoren betonen jedoch, dass nicht alle zuständigen Behörden ihre Daten umfassend veröffentlichen. Es besteht also die Möglichkeit, dass weitere, nicht bekannte Strafen verhängt wurden. Darüber hinaus arbeitet Großbritannien an einem möglichen Ersatz für die DSGVO, obwohl die EU-Regelung dort derzeit noch gültig ist. Der Report "DLA Piper GDPR fines and data breach survey: January 2023" steht zum Download bereit, sofern persönliche Daten angegeben werden.

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